Bandung
Da es in Indonesien mindestens genauso viele Sprachen wie Inseln gibt, sagt man in West-Java nicht „terimakasi“, sondern „hatur nuhun“, und ich bedanke mich beim Schicksal, dass ich auf der Busfahr von Bogor nach Bandung Reka begegnet bin. Er studiert Englische Literatur und ist ein unglaublich intelligenter und wunderbarer Mensch mit dem man sich ohne Pause 4 Stunden über Gott und die Welt unterhalten kann. Wenn er lächelt geht einem das Herz auf. Sein Vater hat ihm den weisen Rat gegeben, das Leben zu genießen, und genau das macht er. Die nächsten Tage hat er seine Kurse sausen lassen und hat mir die besten Spots seiner Stadt gezeigt. Und diesmal bin ich nicht mit dem Moped abgeholt worden, sondern mit einem richtigen Bike- eine Yamaha die er liebevoll Leon nennt, und ich kann nur sagen- es ist ein gutes Zeichen wenn ein Mann seiner Maschine einen Namen gibt…nice rides!!…
In meiner Unterkunft hab ich dann Rami kennengelernt- er ist aus Allgerien und auch ein ganz ein Netter…
Als erstes gings zum Kawah Patih- dem weißen Krater, das ist ein aktiver Vulkan und sieht echt beeindruckend aus, dort haben wir einen Freund von Reka getroffen der aussah wie Pharell Williams 🙂 …
Dann gings weiter durch die wunderschönen Teeplantagen von Rancabali zum Situ Patengang, das ist ein schöner ruhiger See…
Auf der Rückfahrt sind wir dann vom Regen überrascht worden, und haben Halt gemacht in einem netten kleinen Straßencafe, und haben uns dort wieder 2 Stunden über alles mögliche unterhalten. Er hat gesagt es macht ihm Freude Menschen seine Kultur und seine Stadt zeigen zu können, und er hat gemeint „I don’t want to earn money, I want to earn friends“- ist das nicht unglaubich!!! Also Leute- wer mal nach Java kommt, und einen wunderbaren Menschen und dessen Kultur kennenlernen möchte- ich hab seine Nummer 😉 …
Wir hätten fast übersehen, dass es aufgehört hat zu Regnen, und kurz nachdem wir wieder aufgebrochen sind, hat es wieder zu regnen begonnen, und wir sind wieder eingekehrt, diesmal zu einer netten Runde von Herren, die gerade ein „Manager-Meeting“ hatten, und die größte Freude mit mir hatten. Nachdem ich mit jedem einzelnen ein Foto machen musste, durften wir ihrem Meeting bewohnen und es war echt witzig! Man glaubt gar nicht was für herzerwärmende Dinge man erleben kann, wenn ein kurzer Regenschauer vorüberzieht…
Dann haben wir uns wieder auf den Weg gemacht, und sind richtig traditionell essen gegangen in einem „Restaurant“ mit atemberaubendem Ausblick auf die Stadt. Ich habe zum ersten Mal mit den Händen gegessen- probiert mal Reis und ölige Schwammerl, und Tofu, und Kartoffeln und Maislaibchen mit den Händen zu essen, dann könnt ihr euch vorstellen, wie das ausgesehen hat. Aber es war lustig und eine coole Erfahrung! Reka ist wieder der Typ, der bei Allem sagt „you should try“, und genau sojemanden brauche ich…
Er wollte mir so viele Erfahrungen wie möglich auf meinen Weg mitgeben und deswegen sind wir danach noch traditionelle Pfannkuchen essen gegangen- Mocci- da isst man Pfannkuchen, mit Banane, Schoko und Käse- ist echt ein bisschen schräg…
Da ist dann Raksa, ein Freund von Reka, zu uns gestoßen und der hat mir Sticker und ein T-Shirt mit der Aufschrift „DULUR PALSU“ was soviel heißt wie „fake brother“ (wir Traveller müssen zusammenhalten) gegeben, beides sollte ich auf meinen Reisen sooft als möglich mit Sehenswürdigkeiten fotografieren und ihm dann schicken- das ist eine coole Idee, und das mach ich natürlich glatt! Der Erlös von diesen T-Shirts kommt einem guten Zweck zugute und ich möchte diese fabelhafte Idee voller Tatendrang promoten und unterstützen.
Wer mithelfen will- diese T-Shirts kann man auf Instagram bestellen- also los gehts!!!
Am Tag darauf hat mir Reka ein total nettes Cafe gezeigt, mit Hammer-Aussicht auf die Stadt, und hat mir dort noch mehr von seinen Freunde vorgestellt- Raksa kannte ich ja schon vom Vorabend, Hega sieht aus wie einer von den Jackson Five (er ist der sechste), Raha nennen sie Crocodile- keine Ahnung wieso, und noch 2 ganz liebe Kerlchen von denen ich die Namen leider nicht mehr weiß- das ist eine echt lustige Truppe, wir hatten einen riesen Spaß! Wir sind dort gesessen bis sie zusperren wollten, und danach noch im Rudel zu einem Nightmarket essen gefahren- den gelben Reis, Nasi Kuning, gibt es nämlich nur Nachts :-)…
Ja und am letzten Tag in Bandung gings dann mit Reka und Hega zum Tangkuban Perahu Vulkan- sehr cool! Dort war ich wieder das totale Highlight unter den Einheimischen!…
Danach wollten wir gemeinsam essen gehen- natürlich wieder eine traditionelle Speise, aber wir haben Hega verloren, weil er uns mit seinem Moped nicht nachkam 🙂 also waren wieder nur noch Reka und ich übrig…
Danach gings noch zu einer traditionellen Angklung Vorstellung- das sind Musikinstrumente aus Bambus- und wir durften sogar selber mitspielen 🙂 war echt lustig!…
Und nach dieser Show haben mich dann Reka und Raksa zum Bahnhof gebracht und mich bis zum Zug begleitet- der Abschied fiel echt schwer- und Reka hat noch gemeint ich solle doch seinen älteren Bruder heiraten, der wäre in meinem Alter und noch Singel- ich hab mir vorsichtshalber noch ein Foto zeigen lassen und es mir im Hinterkopf behalten… 🙂
Jokjakarta
In Jogja sagt man nicht mehr „hatur nuhun“ sondern „matur nuwun“ ja es ist echt schwierig hier mit den ganzen Sprachen mitzukommen. Und ich bin dankbar- ich wurde von Reka in die fürsorglichen Hände von Dodo übergeben- ein Freund von ihm, der mir seine Stadt zeigen soll- und das hat er auch gemacht. Reka hat am ersten Tag alle 10 Minuten nachgefragt, was wir grade machen, und ob er mir eh das und das und das zeigt- ich glaube Dodo hätte sich fast ein bisschen unter Druck gesetzt gefühlt wenn er nicht total tiefenentspannt wäre- SANTAI was soviel heißt wie „relax“ :-)…
Am ersten Tag gings zum Prambanan- das ist ein wunderschöner Hindu-Tempel. Danach hat er mir gezeigt was er so arbeitet- er macht nämlich Animationen (ähnlich wie bei Animationenfilmen, nur macht er kürzere Filme für Werbungen), und mich hat interessiert wie das so funktioniert, dabei hab ich auch gleich gesehen wie er so wohnt- in einem netten kleinen Häuschen gemeinsam mit einem Freund, aber fast ohne Einrichtung- beim Fernsehen sitzen sie am Boden…
Am nächsten Tag gings zum Sonnenaufgang nahe dem Bromobudur Tempel. Wunderschön!!…
Und danach natürlich zum Bromobudur- ein wunderschöner buddisthischer Tempel. Da haben wir Silvia getroffen die mit ihrem Freund im selben Homestay wohnt wie ich. Ein nettes deutsches Päarchen, dass gerade eine einjährige Weltreise macht, aber Robert ist nicht so an Kultur interessiert, der ist im Bett geblieben :-)!…
Silvia musste dann wieder los, weil sie abgeholt wurde, und Dodo und ich haben uns dann noch die Elefanten im Areal angesehen- so süß!!…
Dann gings lecker Schwammerl essen…
Und danach gings zur Blue Lagoon- baden im Fluß 🙂 endlich wiedermal. Leider hat sich Dodo beim Fuß verletzt beim Reinspringen, aber es war Gott sei Dank nicht so schlimm…
Tags darauf haben wir eine Stadttour durch Yogyakarta gemacht. Yogyakarta ist eine wunderschöne Stadt- die haben sogar noch einen König, und eine ähnliche Kunstszene wie in George Town- überall Straßenmalerein- echt nett…
Bevor ich am nächsten Tag weiter musste hat mir Dodo noch ein Paket gebracht, dass Reka und Raksa aus Bandung für mich hergeschickt haben. Ich wär fast in Tränen ausgebrochen! Jeder von Ihnen hat einen Brief dazu geschrieben. Raksa hat sich bedankt, dass ich sein Produkt promote und hat mit den Worten „when god give us universe we can only protect and enjoy it“ abgeschlossen. Dazu hat er das Parfum das er immer getragen und mir so gut geschmeckt hat getan- echt der Hammer. Reka’s Zitat war „farewell is not hurting, that hurting so much we are forgetting“- ich werde diese Jungs niemals vergessen. Von Reka war ein wunderschönes traditionelles Tuch dabei- aber ich muss mir erst ansehen wie man das richtig trägt :-)!…
Dodo hat sich gleich entschuldigt, dass er kein Geschenk für mich hat- einfach nur süß!! Der Abschied ist mir sowas von schwer gefallen, dass ich am liebsten einfach geblieben wäre, aber ich musste weiter nach…
Banyuwangi
15Std. mit dem Bus- dort angekommen war ich kurz ein bißchen hilflos, weil sie mich irgendwo abgesetzt haben, aber nach kurzer Zeit ist Adi gekommen, und hat mir geholfen. Er hat in meiner Unterkunft angerufen damit ich abgeholt werde, mich auf einen Kaffee eingeladen, und mit mir gewartet bis ich wieder in sicheren Händen war- ein sehr netter Bursche, er hat mir dann sogar vorgeschlagen, wenn ich wieder komme können wir zur red island und zur green bay segeln, weil er ein Segler ist- auch nicht schlecht!! Ich hab das Gefühl, ich werde ziemlich busy sein wenn ich wieder herkomme um nicht heimkomme zu sagen…
Da meine Tour zum Ijen erst in der Nacht losging und ich in dem wunderschönen Bergdorf in dem ich untergebracht war völlig abgeschnitten von der Zivilisation war, hatte ich etwas Zeit. Und als ich so auf der Veranda saß und mir die Nägel feilte kam auf einmal „Hi, my name is Fendi, I’ll be your Guide for Ijen, what are you doing, do you want to go to the waterfall for swimming?“… Ich liebe Indonesien- man braucht einfach nur hier zu sein!…Natürlich wollte ich beim Wasserfall schwimmen, also sind wir losgedüst- er hatte fast dieselbe Yamaha wie Reka ;-)…wundert euch nicht- hier geht man mit Klamotten baden- auch eine Erfahrng 🙂 …
Ja und mitten in der Nacht gings dann rauf auf den Ijen wo man das Blaue Feuer sehen kann- es war echt beeindruckend, aber leider ziemlich schwierig für mich fotografisch festzuhalten 🙁 ! Dort haben wir uns dann noch den Sonnenaufgang angesehen und sind dann wieder runter, weil uns soo kalt war…
Danach bin ich noch zur Fähre Richtung Bali gebracht worden. Und auf dem Boot hat sich dann die Crew liebevoll um mich gekümmert- ich durfte sogar beim Captain mitfahren :-)…
Für die letzten beiden Tage habe ich mich nahe dem Flughafen in Kuta niedergelassen- das ist ein ziemlicher Kulturschock- man glaubt fast nicht, dass man noch in Indonesien ist- hier sind mehr Touristen als Einheimische und alles ist ziemlich westlich. Für mich ganz gut, so wird der Umzug nach Europa nicht ganz so hart ;-).
Und damit ich mich nicht komplett umstellen muss geh ich in ein Land in dem auch Linksverkehr herrscht- ich habe jemanden gefunden der mir ein Flugticket nach London bezahlt- ziemlich cool! 🙂
Und abschließend muss ich nochmal ein Loblied auf Indonesien singen, wo sonst kann man sich Abends kurz entschlossen aufs nächste Moped schmeißen und sagen bring mich zum nächsten Tätowierer ich brauche ein „memory on Java“ und bekommt sofort was man will- da hab ich übrigens auch wieder ganz nette guys kennengelernt, der Name von meinem Tätowierer war John Little Buddha und seine Religion ist die Liebe 🙂 …
Aber keine Angst meine Lieben- ihr werdet natürlich weiterhin mit Beiträgen aus der ganzen Welt auf dem Laufenden gehalten! 🙂
See ya soon!!