Kuala Lumpur…

wer schon einmal in Istanbul, oder einer anderen überwiegend muslimischen Stadt war, der weiß, dass es von großer Bedeutung ist wo man sein Quatier bezieht, um die Stadt genießen zu können.

Ich hab von Japan aus meine erste Unterkunft gebucht, ohne vorher zu wissen, wo ich mich hinplatzieren soll (es ist extrem schwierig in Japan einen englischsprachigen Reiseführer zu bekommen- selbst mit Hilfe von einem Einheimischen). Und als ich in Chow Kit ankam, wußte ich auch sofort, das dies nicht der richtige Platz ist. Ursprünglich dachte ich, ich bleib für 2 Wochen, und mach von hier aus Ausflüge, aber als ich in der Unterkunft ankam hab ich meine Aufenthaltsdauer drastisch reduziert- auf 2 Tage (und ich war echt froh, als die vorbei waren!).

Chow Kit befindet sich im Norden der Stadt, und besteht fast aus einem einzigen „night market“ da kannst du alles kaufen und das so richtig billig. Die Unterkunft (ich nenne es zurecht nicht Hotel, weil es, glaube ich, ein Gebetshaus für muslimische Männer war) war mitten drin. Geputzt wurde da zuletzt vor meiner Geburt (ich bin zwar noch nicht so alt, aber es ist trotzdem schon eine Zeit lang her) und es gab nur noch ein Zimmer mit „airconditioner“ (das muss ich auch unter Anführungszeichen setzen, weil da keine kalte Luft rauskam!)- natürlich nur mit Aufpreis. Im „Bad“ (auch mit Anführungszeichen, weil es eigentlich nur ein WC war, mit einem Duschkopf darüber) hatte ich Angst etwas zu berühren- ich erspare euch weitere Details. Aber die Alternative wäre gewesen ein Zimmer ohne „Klimaanlage“ und ohne „Bad“- das hätte ich mir dann mit meinen neuen Freunden teilen können. Es war so laut, dass ich das Gefühl hatte ich übernachte auf einem Rave. Aber egal, da ich schon wieder vollkommen nassgeschwitzt war, und ich in der Nacht nicht noch was Anderes suchen wollte, hab ich es für 2 Tage genommen. Wenn ich auf dem Bett gelegen bin, und den Ventilator über mir kreisen sah, bin ich mir vorgekommen wie Leonardo DiCaprio in „The Beach“ als er in Bankok war. Nachdem der Besitzer die Tür zugemacht hat, hab ich mich sofort online auf die Suche nach einer anderen Unterkunft gemacht- Wlan hatten sie nämlich 😉 .

So leid es mir tut, ich bin einfach keine Low-Budget Reisende- ich habs probiert und hab herausgefunden, dass ich es mag in einem Land in dem 100% Luftfeuchtigkeit und ca. 34° herrschen in einem klimatisierten Zimmer in einem sauberen Bett zu schlafen und in einem sauberen Bad zu duschen.

Mein nächstes Quatier befand sich in  Bukit Bintang und nennt sich Botique Hotel und zwar völlig zurecht! Ein total süßes Hotel in einer total netten Gegend- das vollkommene Kontrastprogram. Hier wollte ich gar nicht mehr aus meinem Zimmer weil ich mich so wohl fühlte. Und plötzlich gefiel mir die Stadt auch viel besser. Manche Straßen sind zwar ein bisschen versnobbt und ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Menschen, die in diesen Luxusbunkern übernachten überhaupt wissen, dass sie in Kuala Lumpur sind, aber auf jeden Fall besser als im muslimischen Gebetshaus.

Nun zu den Sehenswürdigkeiten die die Stadt zu bieten hat…

Die Petronas Twin Towers sind am bekanntesten, der Film „Verlockende Falle“ mit Sean Connery und Cathrine Zeta-Jones wurde hier gedreht. Sehen sehr imposant aus, und ich wollte rauf auf die Skybridge, aber die ist leider für eine Woche geschlossen- es sind grad Feiertage hier 🙁

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Der Stadtturm darf natürlich nicht fehlen, der Menara KL-Tower steht in einem kleinen Dschungel, ist 421m hoch und bietet einen 360° Ausblick auf die riesige Stadt.

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Das Sultan Abdul Samad Gebäude ist einfach nur schön anzusehen.

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Chinatown ist, wie in jeder Stadt, ein geschäftiges Viertel mit vielen Märkten. Die bekannteste Straße ist die Petaling Street und der Central Market befindet sich auch dort.

In Bukit Betang reiht sich eine riesen Shopping Mall an die Nächste- es ist unglaublich wie gerne der Mensch einkauft!

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Die Batu Caves sind 13km außerhalb der Stadt, und sind 400mio Jahre alt. Offiziell sind sie 1878 von einem Amerikaner entdeckt worden- die Einheimischen kannten sie natürlich schon viel länger (so riesig wie die sind, sind sie auch schwer zu übersehen). Ein paar Jahre danach wurden Hindu-Schreine hineingebaut. Vor den Höhlen steht eine gigantische goldene Statue von Lord Murugan dem Hindu-Gott des Krieges, dem der Schrein gewidmet ist- sehr beeindruckend!

Das Forestry Research Institute of Malaysia kurz FRIM genannt, ist ein riesengroßer wunderschöner Park und ich wollte eigentlich den „canopy walkway“ gehen, das ist sowas wie ein Baumkronenweg im Dschungel, aber der ist leider wegen Bauarbeiten bis Oktober gesperrt 🙁 , also bin ich so ein wenig spazieren gewesen…

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Und Little India…

Nach meinem Aufenthalt in der Hauptstadt hab ich mir dann ein Auto genehmigt um komfortabel durchs Land zu pilgern. Einen schwarzen Proton- mit 32 Ringgit (ca. 7€) ist sein Durst gelöscht 🙂 ! Von Tomo hab ich den Tip bekommen vor jeder Kreuzung zu sagen- links, links, links 🙂 und das hilft wirklich!

Nächster Halt war Kuala Selangor- liegt an der Küste und ist bekannt für seine Glühwürmchen-Spektakel. Tja was soll ich sagen, die Tour war ein wenig enttäuschend- ich dachte die Glühwürmchen fliegen herum, aber sie sind lediglich auf den Bäumen gesessen und haben geblinkt- hat ein bisschen ausgesehen wie Weihnachtsbeleuchtung 🙂 ! Aber es gab ja in Kuala Selangor auch noch den Monkey Hill, und der hat mich nicht enttäuscht! Ganz viele süße Affen!

Dann gings weiter in die Cameron Highlands. Teeplantagen so weit das Auge reicht und ganz viele Wasserfälle- wunderschön. Da hab ich eine Jeep-Tour gemacht, mit einem total coolen Landrover- sehr nett!!

Und danach ab auf die Insel Penang.

George Town ist eine alte Kolonialstadt, mittlerweile aber ziemlich riesig und verbaut. An manchen Ecken hat es einen netten Kolonialstil-Flair, und am ersten Tag bin ich gleich die ganze Stadt abgegangen…

Street Art ist hier sehr populär und die bekanntesten Straßenmalerein in Georgetown sind von Ernest Zaharevic- sehen sehr cool aus. Er hat seine Malerein mit echten Elementen verbunden.

Die Masjid Kapitan Keling ist die älteste und größte Mosche in Penang.

Der Queen Victoria Memorial Clock Tower steht direkt am Hafen und begrüßt jeden, der mit dem Auto über die Penag-Bridge herüberfährt.

Beim Komtar Tower kann man in den 59 Stock rauf fahren und sich bei nettem Ausblick einen Drink genehmigen. Das wissen scheinbar nicht viele, ich war nämlich alleine oben 🙂 !

Zum Glück gabs auf der Insel noch mehr zum Erkunden.

Der Feringghi Beach ist ewig lange und man kann fast alles machen da- Bootsfahrten, Paragliding, Pferdreiten, Jetskifahren,… ich hab zum Glück ein ruhiges schattiges Plätzchen gefunden nur zu Schwimmen und am Strand liegen…

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Der Kek Lok Si Tempel ist der größte buddhistische Tempel Malaysiens und ist wunderschön. Die 30m hohe Statue von „Kuan Yin““ der Göttin der Barmherzigkeit und die „Ten Thousand Buddhas Pagoda“ sind sehr beeindruckend.

Der Penang National Park ist mit seinen 2522ha der kleinste National Park Malaysiens, aber echt einen Besuch wert. Ich wollte mir dort eigentlich nur  den Monkey Beach ansehen, hab aber gesehen, dass es da noch viel mehr gibt, das angesehen werden muss. Also hab ich mir am Monkey Beach- der übrigens der Hammer ist!!- ein Boot genommen und bin zum Turtle Beach gefahren – auch ein Hammer-Strand!!- und da waren Baby-Schildis (geschlüpft am 12.07. also an meinem Besuch 3 Tage alt) – voll süß!! Das Meer ist hier nicht türkis, sondern smaragdgrün- echt wunderschön! Was hier auch wieder sehr interessant zu beobachten ist, ist das Badeverhalten der Einheimischen. Da es hier sehr muslimisch zugeht, kommt es nicht selten vor, dass man einen völlig normal gekleideten Mann sieht, der kurze Shorts ein Rudershirt und Sonnenbrillen trägt (und „richtig“ cool ist- wo ich mich in Japan oft gefragt habe, ob sie überhaupt wissen was coolness ist, habe ich hier das Gefühl, dass es keiner nicht ist 😉 ), und im Gefolge hat er dann 3 Burkaträgerinnen- völlig verhüllt in schwarzem Stoff- am Strand, bei ca. 35°!! Aber als ich dann mal beobachtet habe wie einer diesere Herren die Kamera zückte und Fotos von seinem Gefolge machte, hab ich mir das Lachen nicht mehr verkneiffen können- wäre interessant ob sie selbst noch sagen können, wer auf dem Foto ist, wenn sie sie später mal anschauen! Dann bin ich zu Fuß weiter zum „canopy walkway“- der leider auch wieder geschlossen war- es hat irgendetwas auf sich mit diesen „canopy walkways“ und mir!!

Am letzten Tag auf Penang gings dann noch zum Chew Jetty, einem kleinen Markt am Hafen der auf Holzstelzen ins Wasser gebaut ist…

Dann gings mit der Fähre weiter in den Norden nach Langkawi- leider ohne Auto, weil es nur Passagierfähren auf diese Insel gibt. Aber ich hab mir wieder ein Moped genehmigt 😉 ! Mein Gott ist es hier schön- unglaublich!! Mein Hotel lag direkt am Cenag Beach- ein sehr cooler Strand…

Am nächsten Tag fuhr ich in den Norden zum Durian Perangin Waterfall. Da ich etwas früher gestartet bin als der Durchschnittsurlauber, weil ich mir so viel wie möglich ansehen will, war ich alleine dort- sehr nett…

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Und zum Tanjung Ruh Beach, der eigentlich auf Privatgrund liegt, und deswegen muss man durch einen Check Point und eine elends lange Liste unterschreiben, was man alles nicht tun darf. Der Strand ist umzingelt von lautern kleinen grünen Inseln, zu einer davon (der Pulau Chabang) kann man bei Ebbe rübergehen, man muss aber aufpassen wann die Flut wieder einsetzt, weil man sonst 500m zurück schwimmen muss…

Dann zum Pantai Patir Hisam, dem „Black Sand Beach“, den hab ich mir nur angesehen und war nicht baden- dazu ist er zu klein und die Wellen zu groß…

Und dann gings weiter zum Pasir Tengkorag Beach, ein ruhiger kleiner Traumstrand…

Und zum Tagesabschluss hab ich mir noch den Langkawi Waterfall angesehen….

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Am Tag darauf gings zum Seven Wells Waterfall. Das Wasser hat dort mehrere „Pools“ gebildet in denen man baden kann und in der Regensaison kann man von Pool zu Pool rutschen, vor dem 90 Meter hohen Wasserfall sollte man aber dann aussteigen…

Die Langkawi Skybridge konnte ich mir leider nicht ansehen, die war geschlossen 🙁 als ich fragte was man sich sonst noch so ansehen könnte wenn man mit der Gondel rauf auf den Berg fährt hat die nette Dame am Schalter gemeint- den Ausblick geniessen… als ich noch oben sah verschwanden die Gondeln nach ca. 100m in einen dichtem Nebel und ich hab mir die Fahrt grinsend erspart und bin Essen gegangen…

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Nach Langkawi bin ich an die Ostküste gefahren um mir dort die Pehentian Islands anzusehen. Das sind zwei kleine paradisische Inseln die praktisch nur aus Traumstränden bestehen. Das Auto musste wieder auf mich warten- auf den Inseln gibt es keine Straßen, das einzige Verkehrsmittel das es hier gibt ist das Boot. Wenn man an einen anderen Strand will, muss man ein Wassertaxi nehmen. Meine Unterkunft befand sich auf der kleineren der beiden Inseln Pulau Perhentian Kecil am Long Beach. Ein Strand zum dahinschmelzen. Das Wasser so glasklar, dass man bis zu 20m tief sieht. Er gleicht einem riesigen Swimming Pool…

Am nächsten Tag musste ich aber feststellen, dass ich mich sozusagen am „Ballermann-Strand“ der Insel niedergelassen habe. Es gibt 2 Fußwege auf der Insel, einen Richtung Süden an der Ostküste, und einen in den Norden. An meinem zeiten Tag bin ich runter in den Süden und hab mir an der Ostküste drei andere Stände angesehen- den Coral Beach, der auch sehr schön ist, aber auch eher mit Shops und Restaurants zugepflastert…

…also weiter zum Rainforest Beach- sehr nett, da man ca. 20min hingehen muss sind da nur sehr wenige Leute und der Strand ist wunderschön!…

Dann bin ich noch zum Mira Beach weitergegangen- da stehen ein paar kleine Einzel-Charlets direkt am Strand. Wenn ich das nächste Mal hier bin, dann werde ich mich hier einnisten!! Den restlichen Tag verbrachte ich an diesem wunderschönen ruhigen Strand und bin am Abend wehmütig zum Long Beach zurückgekehrt…

Tags darauf musste ich natürlich auch noch in den Norden rauf und wurde wieder für meine Mühen belohnt- der Turtle Beach ist ein Traum- klein, ruhig, keine Boote und links und recht von riesen Steinen und Palmen gesäumt- ein Bilderbuchstrand!!!…

Am nächsten Tag hab ich eine Schnorcheltour gemacht, und hab Meeresschildkröten und sogar einen kleinen Hai gesehen- sehr cool! Der Hai war aber (Gott sei Dank) zu weit weg zum fotografieren…

Bei dieser Tour hab ich auch Melinda und Jonas aus Deutschland kennengelernt, die sind dann mit mir ein Stück weiter in den Süden und dann in den Nationalpark Taman Negara gefahren- war sehr nett wiedermal eine kurze Zeit gemeinsam zu reisen. Der Nationalpark ist ein richtig cooler Dschungel. Da hab ichs jetzt dann endlich auch mal geschafft einen Canopy Walkway zu gehen- juhu 🙂 und eine Bootsfahrt haben wir auch gemacht…

Abschluß meiner Runde war dann Kuala Lipis. Eine kleine Stadt in den Bergen- eher ein wenig verwahrlost und dreckig, aber was solls 🙂 …

So…und jetzt gehts erst mal ab nach Bali :-)…

Malaysia part 2 is coming soon… 😉